Tapezieren in der Praxis
Eine knappe Bahnen Breite neben dem Fenster wird das Lot für die erste Tapetenbahn gefällt und markiert. Daran legen Sie die erste Bahn an. Sie tapezieren immer mit dem Licht, also vom Fenster weg.
Die eingekleisterten Tapetenbahnen werden auf Stoß geklebt und vorsichtig mit der Bürste und Gummiwalze glattgestrichen. Überschüssigen Kleister sollten Sie sofort entfernen, bevor er antrocknet.
Die Überstände an Decke und Fußleiste drücken Sie mit dem Scherenrücken fest in die Ecke. Dann ziehen Sie die Tapetenbahn wieder etwas von der Wand und schneiden sie im Falz sauber ab.
Die Anschlussnähte zwischen zwei Tapetenbahnen werden mit einem Nahtroller sorgsam angerollt, so dass sie später nicht mehr zu sehen sind. Eventuell austretenden Kleister entfernen sie umgehend.
Decke tapezieren
Um die Decke zu tapezieren werden die eingekleisterten Tapetenbahnen in c. 30 cm langen Windungen ziehharmonikaförmig zusammengelegt. Sie werden dann abschnittweise geklebt.
Die Zimmerdecke tapezieren Sie am besten zu zweit. Sie setzen die Tapetenbahn an, während Ihr Helfer mit einem sauberen Besen das andere Tapetenende noch oben hält.
Lichtschalter und Steckdosen
Von allen Lichtschaltern und Steckdosen sollten Sie vor dem Tapezieren die Abdeckungen entfernen. Nehmen Sie vorher unbedingt die Sicherung heraus! Dann kleben Sie die Tapete zunächst über die Installationslöcher weg, bevor Sie die Technik per Kreuzschnitt mit der Schere wieder freilegen. Schneiden Sie die dreieckigen Zipfel ab. Abdeckungen montieren Sie, wenn Tapete und ggf. Anstrich trocken sind.
Heizkörper.
Hinter Heizkörpern ist es meistens so eng, dass das Tapezieren schwierig wird. Die Tapeten lassen sich dort besser einfädeln, wenn Sie die exakt vorgeschnittenen Bahnen streifenweise einschneiden. Bei Heizkörpern, die an der Wand befestigt sind, legen Sie die Einschnitte gleich so, dass sie genau auf die Halterungen passen.
Tapetenarten
Papiertapeten, leicht bis mittel Raufaser
Prägetapeten, Strukturtapeten, schwere Papiertapeten
Textiltapeten
Vinyl- und Schaumvinyltapeten
Glasfasertapeten, kaschiert Vliestapeten
Bordüren kleben
Wenn die überlappenden Tapetenreste entfernt sind, wird die Bordüre gerade auf die Nahtlinie geklebt.
Übergänge von zwei verschiedenen Tapeten kleben Sie überlappend. Dann beide mit einem Schnitt trennen.
Vliestapeten
Weil Vliestapeten keine Weichzeit brauchen, können Sie auch die Wand direkt einkleistern. Die Bahnen drücken Sie einfach auf die Wand.
Bei Vliestapeten muss der Untergrund farblich neutral sein, da er durchscheinen kann. Vliestapeten haben einen Geweberücken, der sie besonders stabil macht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Raufasertapeten können Sie vliesbewehrte Raufaser mit einem Cuttermesser schneiden.
Mustertapeten
Bei gemusterten Tapeten wiederholt sich das Muster in gleichmäßigen Abständen. So können Sie große Wandflächen ohne deutlich sichtbare Übergänge „bemustern". Diese Musterwiederholung wird als Rapport bezeichnet. Er muss beim Zuschnitt der Bahnen berücksichtigt werden.
Legen die vor dem groben Zuschnitt die Bahnen nebeneinander, um den Rapport zu bestimmen. So minimieren Sie den Verschnitt.